Valve unterstützt RadeonSI Entwicklung – und sucht nach Problemspielen

Welche Spiele haben RadeonSI Probleme?

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Valve Entwickler Pierre-Loup Griffais hat sich über Twitter nach einer Liste von Spielen erkundigt, die Probleme mit RadeonSI haben.

Nachdem bereits vorher Samuel Pitoiset, der bis vor kurzem als Mesa Entwickler am Nouveau Treiber arbeitete, von Valve angeworben wurde, um RadeonSI zu unterstützen, fragte nun Pierre-Loup Griffais über Twitter nach einer Liste von Spielen, die damit ihre Probleme haben, oder sogar überhaupt nicht laufen. Daraufhin legte Liam Dawe, Betreiber der englischen Linux-Gaming Seite gamesonlinux.com eine Wiki-Page an, auf der eben diese Spiele mit ein paar Detail-Informationen gesammelt werden sollen.

Wir möchten gern diese Bemühungen unterstützen und laden unsere Leser dazu ein, das oben erwähnte Wiki mit Informationen zu bekannten, problematischen Games mit dem RadeonSI Treiber zu ergänzen. Alternativ dürfen die Angaben des fehlerhaften Spiels auch in unsere Kommentarspalte getippt werden und wir übertragen dann die Angaben, für den Fall, dass man selbst ungern ein Wiki editiert.

Valves Linux Initiative ist nicht zu Ende

Kürzlich erst beschrieb der ehemalige Valve Entwickler Rich Geldreich in seinem Blog, wie groß die Auswirkungen von Valves Linux und OpenGL Initiative 2013 auf Microsoft und andere Firmen waren. Danach sorgten sie dafür, dass Microsoft aus seiner PC-Games Lethargie erwachte und die D3D Entwicklung wieder vorantrieb.

Man könnte nun auf den Gedanken kommen, Valve hätte damit sein Ziel erreicht, und würde in der Förderung von Linux langsam wieder nachlassen. Dies scheint aber, wenn man Engagements wie dieses betrachtet, nicht der Fall zu sein. Man darf gespannt sein, ob dem langsamen Aufbau der Linux-Infrastruktur irgendwann eine Marketing-Initiative folgt.

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Gefühlte 10% der neu erscheinenden Computerspiele erhalten 90% der Aufmerksamkeit. Selbst unter Linux wird der Markt immer unübersichtlicher. Ich möchte hier unter anderem gern auf Spiele aufmerksam machen, die in meinen Augen einen genaueren Blick wert sind.

15 KOMMENTARE

  1. Die Entwicklung in den letzten Jahren hinsichtlich der Verbreitung und Entwicklung von Linux-Spielen ist ohne Frage besser, als jeder Linuxnutzer es sich jemals hätte träumen lassen.
    Jedoch muss man leider konstatieren, dass die Zahl der Linuxnutzer auf Steam prozentual nicht ansteigt sondern tendenziell eher rückläufig ist. Ich befürchte daher, dass die Weiterentwicklung und Förderung von Spielen unter Linux in absehbarer Zeit zurückgefahren wird.
    Man merkt einfach, welchen Einfluss Microsoft auf die Spieleentwicklung hat. Die großen Studios setzen bei der Verbreitung ihrer AAA-Games ausschließlich auf Microsoft respektive Windows. Das hat zur Folge, dass der Großteil der Spieler nicht mal über einen Betriebssystemwechsel nachdenkt, da sie wissen, dass ihre Lieblingsspiele (Battlefield, GTA, FIFA, PES, NBA2K, Call of Duty, Diablo, Starcraft etc.) gar nicht unterstützt werden und Spiele wie z.B. COH2 im Multiplayer nur eingeschränkt (Linux vs. Linux) funktionieren.

    Microsoft steuert meiner Meinung nach den PC-Spiele-Markt durch die Unterstützung der großen Studios nach freiem Belieben und in diesem aktuellen Fall absolut erfolgreich. Wenn Linuxspiele eine Marktrelevanz von über 5% erreichen würden hätten die großen Studios vielleicht ein eigenes Interesse an der Unterstützung von Linux, da auch für sie die nackten Umsatzzahlen wichtiger sind als ständige Alimentationen von Microsoft. Aber so weit wird es Microsoft niemals kommen lassen, dass der Spielebereich unter Linux über 5% erreicht.

    Von daher werden viele Spielestudios das Experiment Linux in den nächsten Jahren wieder auf Eis legen. Auch wenn dieses bedeutet, dass man sich in eine Microsoft-Gamesshop Abhängigkeit begibt.

    • Hallo Hans,
      zunächst mal danke für Deinen ausführlichen Kommentar!
      Ich stimme in vielen Punkten Deinen Beobachtungen zu, ziehe aber kein ganz so pessimistisches Fazit.
      Die geringe Verbreitung von Linux hat meiner Ansicht nach mehrere Gründe:

      Wenig Coolnessfaktor bei der Zielgruppe aufgrund von weniger Titeln, weniger FPS, breiten Gräben zwischen der Leistungsfähigkeit der Treiber verschiedener Grafikkartenhersteller, weniger Marketing, weniger geschliffenes Äußeres, als chaotisch empfundene, weil nicht einheitliche Oberfläche, als chaotisch empfundene, weil vollständige, nicht brutal vereinfachte Komplexität.

      An vielen dieser Punkte wird zur Zeit heftig gearbeitet (Vulkan, RadeonSI, 2500 umgesetzte Spiele für 1% der Benutzer…), während sich Valve gleichzeitig an anderer Stelle, wie dem Marketing auffällig zurückhält. Das passt in meinen Augen nur dann zusammen, wenn man zunächst einen gewissen Reifegrad der Plattform erreichen will, bevor man damit Werbung macht.

      Ich glaube nicht, dass die Branche Linux fallen lässt, eben weil die Bemühungen mit Streben nach Profit noch nie zu erklären waren.
      Zu einem Teil kann man Linux und SteamOS auch als Versicherung der Branche, angeführt von Valve, gegen die Allmachtsgelüste Microsofts sehen. Das hat bereits 2013 bei 0-10 Linuxspielen auf Steam deutlich Wirkung gezeigt, da wird es doch wohl mit dem heutigen Status um so besser funktionieren. Vielleicht, nur vielleicht, wenn alles am Platz ist, kommt Valve irgendwann auf die Idee das Produkt auch zu vermarkten, und gegen den Platzhirsch in den Ring zu stellen.
      Ich denke wir müssen nur durchhalten, warten und das tun, was wir am liebsten tun: Linux Games spielen!
      Mal sehen, wohin die Reise dann geht.

    • Gibt aber inzwischen einige große Hersteller, die für Linux veröffentlichen. Selbst Microsoft hat ein Linux-Spiel im Programm (Limbo).

      Ich denke, der Markt ist heute einfach deutlich heterogener. Viele Spiele will/muss man auch auf Smartphones und Tabletts verkaufen. Selbst Games wie Total War: Rome erscheinen inzwischen fürs Tablett. Da macht es wenig Sinn sich auf Microsoft und DirectX festzulegen. Spiele müssen heute leicht portierbar sein, zumindest wenn man den Massenmarkt erreichen will. Da spielt Linux/OpenGL/Vulkan über Android eine gewichtige Rolle. Alle großen Game-Engines unterstützen inzwischen Linux-Systeme.

      • Das ist einer der wenigen Gründe, warum ich auch auf Vulkan auf der Nintendo Switch Konsole hoffe!
        Je mehr Devs Vulkan tatsächlich auch für ihre eigenen Engines nutzen, desto besser für Linux.

    • es gibt aber auch viele große spiele, die auch für linux verfügbar sind. von den 10 beliebtesten spielen auf steam sind mehr als die hälfte für linux. es scheint auch kein großer aufwand für einige zu sein ihre spiele auch für linux zu portieren. daedalic macht das zB sehr häufig. tomb raider, mad max, metro, dying light, mordor, mad max. der mobile markt wird immer größer und der gehört nunmal linux. außerdem bekommt windows 10 immer häufiger schlechte nachrichten. zwangsupdates, zurücksetzen der privateinstellungen, aufgezwungene apps, werbung für edge, wenn man einen anderen browser verwenden….. ich glaube, dass linux einen schub bekommen könnte, wenn der support für win7 ausläuft (es sei denn windows 11 oder 12 wird wieder richtig gut)

  2. Ich finde, „auf die Beine helfen“ wird dem Treiber, der schon lange die bessere Alternative zu fglrx/Catalyst und nun auch fast zur besseren Alternative zu AMDGPU-PRO geworden ist, einfach nicht gerecht 😛 Eher „Ecken und Kanten abfeilen“. Compatibility Contexts werden wohl sowieso nicht kommen, dafür ist der Shader-Cache auf dem Weg. Mir fehlt eigentlich nur noch Soft-FP64 für ältere Karten, dann wäre ich glücklich. Oder Gallium-11, denn nine rockt schon sehr.

    • Quasi, ja. Deshalb bin ich auch froh darüber, das Feral Interactive seit geraumer Zeit ihre Ports auch mit Mesa testet und dementsprechend schon das eine oder andere Spiel offiziell auf Mesa unterstützt ^^

      • Ich habe mich zwischen einer RX480 und einer NVidia 1060 entschieden. Für die 480er sprach mehr Speicher und wie es aussieht höheres Vulkan Potential (asynchronous compute). Für die Nvidia die einfach besseren Treiber. Ich habe mich für die NVidia entschieden.
        Ich hoffe beim nächsten Mal geht die Entscheidung mal anders herum aus!

  3. Nevertheless (11. Januar 2017 at 17:53): „… und ändere den Text…“
    BITTE, BITTE sowaws auch in der News kenntlich machen. Das steigert die Seriösität enorm!

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