Turmoil versetzt uns in das 19. Jahrhundert Nordamerikas zu Zeiten des Ölrausches. Als Spieler dürfen wir nach Öl graben, Land pachten und Aktien kaufen. Und wer weiß, vielleicht sind wir ja schon bald der nächste Bürgermeister?

Unabhängig von unserer Einstellung zu Erdöl, sowohl für Brennstoffe wie Benzin oder Diesel als auch für die Herstellung von Kunststoffen, ist Erdöl nun mal unabdingbar geworden. Ein bekanntes historisches Ereignis zum Erdöl war der Ölrausch des 19. Jahrhunderts in Nordamerika. Genau zu dieser Zeit spielen wir in dem ehemaligen Early-Access-Titel Turmoil, ein kleines Indie 2D-Simulations- und Management-Spiel in welchem wir vor allem eins wollen: Reichtum.

Als einer von 4 spielbaren Charakteren starten wir in einer kleine Stadt in den USA. Hier können wir vom Bürgermeister jeweils ein Stück Land erwerben und dort die Ölförderung beginnen. Die anderen 3 Spielfiguren, welche von der KI gesteuert werden, können sich aber natürlich auch für die von uns gewollte Fläche entscheiden, dann muss sich beim Kauf eben überboten werden. Mit der Lizenz zum Graben und 2,000$ in der Tasche geht es dann zu unserem erworbenen Gebiet.

Auf die Plätze, fertig, los!

Um in unserem Territorium überhaupt zu wissen wo es Ölvorkommen gibt, brauchen wir jedoch professionelle Unterstützung. Anfangs können wir für 100$ Wünschelrutengänger auf den Weg schicken, welche überprüfen wo es das schwarze Gold gibt. Später können wir außerdem noch hilfreiche Maulwürfe oder Sonargeräte zum Auffinden des Öls einsetzen. Dabei besitzt dennoch jede Gerätschaft unterschiedliche Vorteile und verhält sich demnach auch anders. Dadurch bleibt vor allem die Balance und die Langzeitmotivation am Spiel erhalten.

Hat unser Rutengänger dann endlich eine geeignete Stelle gefunden, signalisiert er uns dies mit einem Pfiff. Wie tief genau wir graben müssen, gilt es dennoch selber herauszufinden. Hier lohnt es sich häufig in kleinen Schritten zu bohren, andernfalls könnten wir an der Quelle vorbei graben. Im späteren Verlauf können wir auch auf Gesteinsschichten oder Diamanten treffen, die ohne entsprechendes Werkzeug umgraben werden müssen. Auch wird die Erdgasförderung als Feature noch hinzugefügt, was dem Spiel merkbar mehr Tiefe verleiht.

Sobald unsere Plattform die Verbindung zur Quelle hergestellt hat, dürfen wir mit der Förderung beginnen. Zum Abtransport stehen uns Pferdekutschen zur Verfügung, die das Öl entweder direkt verkaufen oder in Silos einlagern können. Verkaufen lässt sich das Öl entweder bei Left Inc. oder bei Right Inc. (warum muss ich jetzt nur an einen Schokoriegel denken…). Die beiden Firmen besitzen jeweils unterschiedliche Kurse für den Verkauf pro Ölfass. Durch einen Klick auf die Pfeile über einer Fabrik können wir so einstellen, ob unsere Pferde Öl an diese Firma verkaufen sollen, und wenn ja wie viele.

Die Anzahl der Pferde ist nicht nur für einen schnellen Verkauf wichtig, sondern auch notwendig um Ölkatastrophen zu verhindern. Wer nicht aufpasst kann so sehr leicht ein Leck an seiner Plattform bekommen, wenn der Druck durch zu viel Öl an einer Plattform zu hoch ist, was uns dann hohe Geldstrafen kostet.

Für die Arbeiten auf dem Land steht uns eine begrenzte Echtzeit von ca. 15 min pro Runde zur Verfügung, wobei eine solche Runde am Anfang des Spiels wenigen Monaten, und später 1 Jahr Spielzeit entspricht. Am Ende der Runde konnten wir meist schon gut Öl fördern und verkaufen. Haben wir dennoch mal ein Stück Land erwischt in dem nur wenig Öl zu haben ist, können wir uns auch vorzeitig zurückziehen, und unser Land für ein bisschen Geld wieder verkaufen.

So klicken wir uns entspannt von Jahr zu Jahr und kommen danach immer wieder zurück zu unserer Stadt. Dort dürfen wir dann Upgrades für unsere Pferde, Bohrer, Silos und Co. erwerben, ebenso können wir aber auch manchen Personen ihr Trinkgeld aufstocken, wodurch Öllecks in der nächsten Runde straffrei sind oder uns eine Firma versichert das Öl nicht unter einen Mindestbetrag abzunehmen. Wenn das Geld knapp wird dürfen wir zudem einen Kredit bei der Bank aufnehmen. Dies wird vor allem im späteren Verlauf notwendig, wenn wir uns um möglichst viele Anteile der Stadt bemühen.

Fazit

Turmoil macht vor allem eines: Verdammt viel Spaß. Trotz recht minimalistischen Spielprinzip bekommen wir stets das bekannte „nur noch EINE Runde“-Gefühl. Gerade der Mix aus unglaublich entspannendem Gameplay mit lässigem Soundtrack, aber dennoch Spannung in jeder neuen Runde macht das Spiel perfekt für Zwischendurch. Man merkt einfach selbst wie Turmoil auf einen reflektiert und uns selbst ansteckt die Jagd nach dem schwarzen Gold zu beginnen mit der Hoffnung reich zu werden. So gibt es Glücksgefühle bei jedem größeren Ölfund.

Für 10€ bekommt man einen tollen Kampagnen-Modus, einen Einzelspieler-Modus mit prozedural generierten Level sowie wöchentliche Herausforderungen. Den coolen Soundtrack gibt es übrigens für jeden Besitzer des Spieles gratis dazu. Und jetzt fangt an zu Graben!

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Neben Games4Linux mache ich gerne Videos auf YouTube und interessiere mich für verschiedene Themen rund um Server, Netzwerke und IT-Security.

2 KOMMENTARE

  1. Ich habe mir Turmoil vorgestern gekauft, nach dem mich Konstantins Testbericht hier so angesprochen hat.

    Das Spiel ist wirklich toll, es macht unerwartet viel Spaß die ganze Kampagne durchzuspielen. Bin kurz davor Bürgermeister zu werden. Ich würde sagen die Kampagne durchzuspielen dauert 8-12h, wobei ich noch nicht ganz fertig bin.

    • Nachtrag: Nachdem man die Kampagne 1x durchgespielt hat, lässt sich das die Kampagne mit neuen Charakteren bzw. Gegnern (mit einzigartigen Eigenschaften) in einem härteren Modus noch einmal durchspielen. Yey!

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