Wer kennt sie nicht? Die von Toby Gard im Jahre 1994 erdachte Protagonistin aus diversen Computerspielen, welche es sogar bis ins Kino geschafft hat.

Es geht um Lara Croft. Eine Archäologin ganz im Stile von Indiana Jones. Nicht unbedingt Peitsche schwingend aber mit akrobatischen Einlagen immer am Limit, ist sie in den entlegensten Ecken der Welt unterwegs um Mysterien und Geheimnisse untergegangener Kulturen zu lüften.

Am 29. April 2016 kam der Reboot Tomb Raider nun für SteamOS/Linux auf den Markt. Dieser Testbericht soll das Spiel etwas näher beleuchten.

Vielen Dank an dieser Stelle an Feral Interactive für das Testmuster!

Geschichte

In Tomb Raider wird der Wandel von Lara Croft von der jungen, etwas naiven Archäologin zur knallharten Überlebenskünstlerin näher beleuchtet. Als junge Frau erleidet Lara Croft Schiffbruch und kann sich nur knapp an das vermeintlich sichere Ufer einer Insel retten. Dort angekommen wird sie von den restlichen Schiffbrüchigen getrennt und muss sich selbst durchschlagen.

Lara erleidet Schiffbruch und entkommt nur knapp dem Ende.
Lara erleidet Schiffbruch und entkommt nur knapp dem Ende.

Im Laufe dieser Ereignisse muss sie, um zu überleben, zum ersten Mal in ihrem Leben einen Menschen töten. Das Spiel ist nur etwas für Erwachsene und bietet einige für Tomb Raider eigentlich ungewohnte explizite Momente.

Gameplay

In Tomb Raider wird serientypisch viel Geprungen, Geklettert und Erforscht. Lara steuert sich hierbei immer knackig und man hat zu keiner Zeit das Gefühl nicht die Kontrolle zu haben. Das Spiel kann entweder mit Maus und Tastatur oder mit einem Controller gespielt werden. Wir haben beides getestet und sind von beiden Steuerungsmethoden begeistert. Gerade die offizielle Steam Controller-Unterstützung gefällt.

Im Laufe des Spielverlaufs bekommt Lara verschiedene Ausrüstungsgegenstände um sich besser verteidigen zu können, oder auch um entlegenere Orte erreichen zu können. Viele Items können hier an Feuerstellen verbessert werden um sie leistungsfähiger zu machen. Hierzu müssen bestimmte Strandgutkisten gefunden und geöffnet werden. Diese lassen sich an allen möglichen und unmöglichen Stellen der Spielwelt finden.

Auch Lara selbst sammelt Erfahrung und kann Überlebens- und Kampffertigkeiten am Lagerfeuer verbessern. Im Laufe der Handlung lassen sich in den einzelnen Gebieten auf der Insel viele solcher Lagerstätten finden, welche auch später als Schnellreisepunkte dienen. Wer vielleicht ein Gebiet noch nicht vollständig erkundet hat, um alle Geheimnisse zu finden, kann dies so nachholen.

Es gibt viele Geheimnisse zu entdecken.
Es gibt viele Geheimnisse zu entdecken.

Kämpfe werden zum Beispiel mit Pfeil und Bogen, oder verschiedenen Schusswaffen bestritten. Die Gegner verhalten sich hier einigermaßen schlau und nutzen hin und wieder Deckungen. Weiterhin versuchen sie mit Brandgeschossen Laras Deckung zu zerstören. So ist man hin und wieder zu einem kleinen Rückzug gezwungen.

Eher störend sind einige Quicktime-Events, in welchen man schnell bestimmte Tasten drücken musste, um nicht umzukommen. Dies ist vor allem ärgerlich, wenn es mehrere Tasten hintereinander sind und man die Szene noch nicht kennt. So kam es während des Tests einige Male vor, dass Szenen doppelt und dreifach gespielt werden mussten.

Die Geschichte des Spiels wird gut erzählt und in vielen Ingame-Zwischensequenzen erzählt. Vor allem der Hauptcharakter ist hier toll designt und zeigt viel Emotion. Man fiebert ständig mit Lara mit und will unbedingt erfahren, wie es weitergeht.

Grafik

Für ein Spiel, das ursprünglich 2013 erschienen ist, sieht Tomb Raider noch klasse aus. Gerade unter Linux gibt es nicht viele Spiele, die es mit Tomb Raider aufnehmen können. Es ist auch das erste Spiel, dass die TressFX-Technik unter Linux unterstützt. Hiermit werden Laras Haare detailreicher dargestellt, wenn eine unterstützte AMD-Grafikkarte im Rechner steckt.

Es gibt einige kritische Augenblicke für Lara zu überstehen.
Es gibt einige kritische Augenblicke für Lara zu überstehen.

Leider ist die Performance wieder ein Problem auf unseren Testrechnern (DIY Steam Machine mit 16GB RAM und Laptop mit Intel Core i7, 16GB RAM, GeForce GTX 960M 4GB) gewesen. Das Spiel wurde in FullHD und mit mittleren/hohen Details getestet. Hierbei machte es absolut keinen Unterschied ob nun mittlere oder hohe Details aktiviert waren. Grundsätzlich lief das Spiel flüssig, allerdings gab es in manchen Szenen unschöne Framerateeinbrüche. Dies geschah selten in vom Spieler kontrollierten Szenen, sondern eher in Zwischensequenzen in Spielgrafik.

Sound

Soundtechnisch leistet sich Tomb Raider keine Schnitzer. Alle Sprecher machen einen guten Job und auch Musik und Soundeffekte sind wirklich stimmig und passen immer zum Geschehen auf dem Bildschirm. Alles in allem hat das Spiel eine sehr stimmige Sounduntermalung zu bieten.

Fazit

Eins ist klar. Der Tomb Raider Reboot ist ein tolles Spiel und wirklich gelungen. Man fiebert von vorne bis hinten mit Lara mit und fühlt sich über die gesamte Spielzeit gut unterhalten. Das Spiel steuert sich fantastisch. Egal ob mit Maus und Tastatur oder mit Steam Controller. Einzig die Quicktime-Events sind ein wenig nervig. Grafisch kann sich Tomb Raider immer noch sehen lassen und gehört gerade unter Linux mit zu den Toptiteln. Ein kleiner Wermutstropfen ist die Performance. Hier muss, mal wieder, nachgebessert werden. Feral Interactive arbeitet aber schon an dem Problem. Für jeden, der einen starken Rechner hat, ist Tomb Raider eine absolute Kaufempfehlung.

Review Übersicht
Geschichte
Gameplay
Grafik
Sound
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Meine ersten Linuxerfahrungen konnte ich vor Jahren mit einer alten Suse Linux Edition machen. Seit Anfang 2014 bin ich nun privat komplett zu Linux umgestiegen und habe es seitdem nicht bereut. Beruflich bin ich als Entwickler im SAP-Umfeld unterwegs und habe dort teilweise auch mit Linux-Servern zu tun.

2 KOMMENTARE

  1. ich hatte tr mit dem gleichen rechner schon unter windows gespielt und bin in großen und ganzen recht zufrieden mit der umsetzung auf linux.
    (ich nutze ubuntu 16.04 mit mate als desktop)

    • Das kann ich bestätigen. Hatte es anno dazumal auf Windows gespielt mit einer GTX 770, klappt unter Linux mit derselben Graka problemlos. (eOS 0.3/Ubuntu 14.04)

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