Der Kampf um die Vorherrschaft in der Galaxie geht weiter. Nachdem sich Wargaming.net im Jahre 2013 die „Master of Orion“-Rechte sichern konnte, wurde ein Reboot der Serie angekündigt.

Das von den NGD Studios aus Argentinien entwickelte Spiel ging nach einer längeren Early Access-Phase am 25. August 2016 final an den Start um die Krone im 4X-Weltraumgenre zu erobern. Ob dieses ambitionierte Ziel auch erreicht werden konnte?

Vielen Dank an dieser Stelle an Wargaming.net für das Testmuster!

Geschichte

Wie in den meisten anderen 4X-Strategiespielen wird auch in Master of Orion kein fester Handlungstrang geboten. Der Spieler übernimmt die Rolle des Herrschers einer von 10 verschiedenen Rassen und ist während des Spiel für den Erfolg im Kampf um den Sieg verantwortlich.

Der Sender GNN präsentiert die Nachrichten der Galaxie
Der Sender GNN präsentiert die Nachrichten der Galaxie

Im Laufe des Spiels gibt es hin und wieder Einblendungen des galaxieweiten Nachrichtensenders GNN. Hier werden einige wichtige Ereignisse, welche sich in der Galaxis ereigneten, von zwei interessanten Roboterjournalisten präsentiert.

Weiterhin gibt es hin und wieder kleine Anomalien, welche sich untersuchen lassen. Diese Ereignisse werden durch vorgelesene Textfenster präsentiert, bieten aber wenig Abwechslung.

Gameplay

Master of Orion – Conquer the Stars spielt sich wie ein ganz klassisches 4X-Weltraumspiel. Die Entwickler haben sich sehr stark am guten zweiten Teil der Serie orientiert und fangen dessen Atmosphäre sehr gut ein.

Nach Auswahl der Rasse und allgemeinen Einstellungen zum Spiel, wird man durch eine wirklich schöne Galaxieansicht begrüßt und kann kleinen Tutorialmeldungen seines Assistenten folgen. Wie in solchen Spielen üblich, gilt es den Forschungsfokus auszuwählen, die Produktion seines Startplaneten einzustellen und Scoutschiffe in andere Sonnensysteme zu schicken. Hierbei fühlt sich der neuste Teil der Serie wirklich sehr klassisch und wohl vertraut an. Nachdem man alle Aktionen ausgeführt hat, wird die Runde beendet und die gegnerischen Rassen sind am Zug. Gerade zu Beginn des Spiels passiert hier abseits der Entdeckung neuer Sternensysteme nicht sonderlich viel. Aufgelockert wird das anfängliche „Weiter klicken“ noch durch immer wieder auftretende Piratenangriffe und das Bombardieren der entsprechenden Basen.

Master of Orion bietet die Wahl zwischen 10 Rassen (mit DLC 11)
Master of Orion bietet die Wahl zwischen 10 Rassen (mit DLC 11)

Hervorzuheben ist, dass das Verwalten des eigenen Reiches absolut sauber und intuitiv umsetzbar ist. Man findet sich sehr schnell zurecht und alle wichtigen Funktionen sind schnell zu erreichen. Gerade die Planetenverwaltung, welche auch automatisierbar ist, ist wirklich einfach und gelungen. Die Zuteilung von Bewohnern auf einzelne Bereiche wie Nahrungs, Industrie und Forschung ist, wie in den Vorgängern, sehr einfach gehalten.

Spätestens bei Kontakt mit fremden Rassen wird das Spiel interessant. Nun geht es darum die anderen Weltraumreiche zu übertrumpfen. Hier hat man die Möglichkeit auf verschiedene Siegbedingungen hinzu zuarbeiten. Neben einem reinen militärischen Sieg ist es beispielsweise auch möglich einen ökologischen oder technologischen Sieg zu erringen.

Die Planetenverwaltung geht gut von der Hand
Die Planetenverwaltung geht gut von der Hand

Diplomatisch wird der genretypische Standard geboten. Es ist beispielsweise möglich Technologien zu tauschen, Forschungsabkommen zu schließen oder einen Nichtangriffspakt zu verhandeln. Hin und wieder melden sich die Herrscher der fremden Rassen auch beim Spieler, wenn sie zum Beispiel Technologien tauschen möchten, oder sich empört darüber zeigen, dass der Spieler mit einer verfeindeten Rasse handelt.

Falls die Diplomatie einmal an ihre Grenzen gelangt, kann es zu einem intergalaktischen Krieg kommen. Hier ist eine der größten Änderungen zum Original festzustellen. Das neuste Master of Orion bietet keine rundenbasierten Kämpfe mehr. Als alter Serienveteran muss man das erst einmal verkraften und nicht wenige Spieler haben sich schon während der Early Access-Phase darüber beschwert. Wem der Echtzeitmodus nicht zusagt, kann die einzelnen Kämpfe auch automatisch berechnen lassen.

Grafik

Eine der größten Stärken von Master of Orion – Conquer the Stars ist die grafische Präsentation. Das auf der Unity-Engine basierende Spiel sieht einfach klasse aus. Alle Herrscher werden in detailliertem 3D dargestellt und passen wunderbar zu den alten Master of Orion-Rassen.

Auch die recht bunte Galaxiekarte ist gelungen umgesetzt und wird durch das unaufdringliche und klare Interface gut in Szene gesetzt.

Die Diplomatie sieht wirklich gut aus.
Die Diplomatie sieht wirklich gut aus.

Auch die für jede Rasse einzigartigen Raumschiffe sehen gut aus. Einzig die Weltraumschlachten wissen nicht wirklich zu überzeugen.

Alles in allem ist Master of Orion aber das schönste aktuelle 4X-Weltraumspiel. Selbst ein Stellaris, welches wirklich gut aussieht, hat hier das Nachsehen.

Sound

Ein weiterer Punkt in dem das Spiel absolut glänzen kann ist der Sound. Wargaming.net hat es hier geschafft, gerade im englischen Original, einige prominente Sprecher wie z.B. Mark Hammil zu engagieren. Aber auch in der deutschen Version sind die Herrscher der Rassen sehr gut synchronisiert. Musiktechnisch sieht es ähnlich gut aus, denn auch der Soundtrack klingt stimmig und ist zu keinem Moment störend oder gar nervig.

Fazit

Nach dem desaströsen dritten Teil der Serie ist es den neuen Besitzern der Marke fast gelungen zur alten Stärke der Serie zu finden. Eine wirklich grandiose Präsentation mit guter Grafik und toller Vertonung tragen ohne Zweifel zu einem guten Spiel bei. Leider will der Funke irgendwie nicht wirklich überspringen. Zu simpel scheint die Verwaltung des Sternenreiches im Gegensatz zu anderen aktuellen Genrevertretern. Wer es lieber etwas simpler hat und auf eine wirklich gute Präsentation wert legt, sollte aber zugreifen. Wer er eher komplex mag, greift zum aktuellen Genreprimus Stellaris.

Review Übersicht
Geschichte
Gameplay
Grafik
Sound
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Meine ersten Linuxerfahrungen konnte ich vor Jahren mit einer alten Suse Linux Edition machen. Seit Anfang 2014 bin ich nun privat komplett zu Linux umgestiegen und habe es seitdem nicht bereut. Beruflich bin ich als Entwickler im SAP-Umfeld unterwegs und habe dort teilweise auch mit Linux-Servern zu tun.

1 KOMMENTAR

  1. Hi, ich würde „Master of Orion – Conquer the Stars“ kaufen, aber es gibt immer noch keine Version für Linux auf GOG.com. Weiss jemand mehr darüber? Wann es eine mögliche Linux Version geben wird?

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