Solus, resp. «Solus Project» ist eine Linux Distribution from Scratch die nicht auf Apt und nicht auf Yum setzt. Solus kümmert sich als Linux-Frischling auch um Gamer, denn es bringt unter anderem ein Tool genannt «Linux Steam Integration» mit.

Solus gehört zu den spannenden, aufsteigenden Sternen am Distributions-Himmel und rankt als Neueinsteiger 2016 auf Platz 24. Spannend, weil es nicht abhängig ist von Debian oder RedHat, es hat die Chance sich frei zu entfalten. Der Desktop heisst Budgie und basiert zwar auf Gnome, ist jedoch erfrischend vereinfacht – und schnell. Weil Budgie schon jetzt auf viel Zustimmung stösst, wird versucht ab Ubuntu 16.10 ein Ubuntu Budgie herausbringen zu können, doch dazu müssen noch Auflagen von Canonical eingehalten werden.

Das Logo von Solus.
Das Logo von Solus.

Solus hat auch die Gamer im Blick, denn es liefert ein Tool genannt «Linux Steam Integration» mit und das wollten wir genauer wissen. Solus ist schon jetzt in den Benchmarks oft schneller als Ubuntu oder Linux Mint, was der teilweisen Annäherung an das Clear Linux Projekts zu verdanken ist.

Warum ist es nötig die Steam Runtime für Linux zu verbessern? Wie ist es möglich, dass Solus mehr FPS als Ubuntu oder Mint erreichen kann? Diese Fragen und mehr stellten wir dem Gründer des Solus Projekts, Ikey Doherty.

Das Interview haben wir auf Deutsch übersetzt, die englische Originalversion wird in einem separaten Artikel folgen.

Games4Linux: Solus integriert ein Programm genannt «Linux Steam Integration». Was ist schlecht an einer heutigen Steam Installation auf z.B. Ubuntu 16.04, so dass so ein Tool programmiert werden musste?

Ikey Doherty, Solus: Ubuntu ist eigentlich ein Teil des Problems. Die Steam Runtime, die derzeit innerhalb des Steam-Pakets von Valve mitkommt, wurde eigentlich mit Bibliotheken von Ubuntu 12.04 gebaut. Leider, in deren Weisheit, wählte Valve die Nutzung von Debian/Ubuntu spezifischen Bibliotheken, z.B. libcurl-gnutls, welches nirgendwo ausserhalb dieses Debian-Ökosystems existiert. libcpre3 ist ein weiteres wichtiges Beispiel für dieses geschlossene Ökosystem.

Diese Bibliotheken sind jetzt so datiert, dass sie auf moderneren Systemen zu Fehler führen oder Steam sogar komplett den Start verweigert. Das gilt vor allem für Nutzer der Open Source Radeon- und Intel Treiber. Die proprietären Nvidia Treiber liefern ein eigenes libGL mit (OpenGL Rendering), so das diese Fehler nicht passieren, jene User bemerken die Probleme nicht so stark.

Im Tool LSI, was genau verbessert die Option «benutze native Runtime des Betriebssystems» wenn sie aktiviert ist?

Das Tool selbst ist einfach eine Möglichkeit zum Wechseln zwischen der Steam-Runtime und der Runtime, die vom Betriebssystem zur Verfügung gestellt wird. Von selbst bewirkt das Tool keine Optimierungs-Magie. Es korrigiert auch nicht Startprobleme bei Verwendung der Steam-Runtime, sondern es ermöglicht transparentes Umschalten.

Dieses Tool hat unser Interesse geweckt: "Linux Steam Integration", kurz LSI.
Dieses Tool in Solus hat unser Interesse geweckt: „Linux Steam Integration“, kurz LSI.

Jetzt wo das gesagt ist, sollten wir LSI (Linux Steam Integration) viel mehr ansehen als einen Weg für die Hersteller-Kontrolle, es legt den Grundstein für eine verbesserte Steam Erfahrung. Die tatsächlich «harte» Arbeit folgt dann für auf Hersteller-Seite, zum Beispiel im Distribution Code.

Also kann jede Distribution LSI nutzen. Wie bindet Solus die «Linux Steam Intergration» ein?

Für Solus bieten wir diese Runtime in Form einer expliziten Paketabhängigkeit zu unserem Steam-Pakets an, welches konfiguriert ist LSI zu nutzen als Standard. Für jede einzelne Bibliothek stellen wir in unserer Steam Runtime ein passendes „-32bit“ Gegenstück zur Verfügung, was bedeutet, dass unabhängig davon ob das Spiel 32-Bit oder 64-Bit ist, es die gleiche Behandlung in Solus bekommt. Zu beachten ist, dass es Solus nur als 64-Bit gibt und der Steam Client selbst 32-Bit ist, deshalb diese Strategie.

Unsere Runtime besteht aus vielen Paketen wie üblich in anderen Distributionen, mit einigen Extras und viele von ihnen sind optimiert um Optimierungen zur Buildzeit zu ermöglichen, die später per Test-Suites validiert werden: Ein Beispiel für einen komplexen Build findet sich hier: https://git.solus-project.com/packages/mesalib/tree/actions.py  In Solus sind unsere Treiber-Anbieter mit unserem eigenen Werkzeug integriert, gl-driver-switch, um den Wechsel zwischen proprietären und Open-Source Treiber beim installieren/entfernen von Paketen zu ermöglichen.

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ÜBERSolus Project
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Elysium spielt seit 2012 unter Linux, aktuell mit Linux Mint 18. Beruflich bin ich im Bereich Middleware auf Linux-Server unterwegs. Für diverse Adobe Applikationen bleibt mein Dualboot Linux/Windows bestehen. Und in seltenen Fällen für DirectX only Games..

1 KOMMENTAR

  1. Sehr interessantes Interview. Das LSI-Tool war mir vorher nicht bekannt.
    Bitte jedoch die Übersetzung nochmals überarbeiten 😉 Die ist stellenweise arg holprig.

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