Seit 2013 steckt das Spiel Project Zomboid von The Indie Stone auf Steam im Early-Access. Wer sich noch nie sicher war, ob er das Spiel schon erwerben soll, der findet im Artikel vielleicht die ein oder andere Entscheidungshilfe.

Fangen wir erstmal ganz von vorne an. Bereits seit Ende 2013 gibt es das Spiel Project Zomboid auf Steam im Early-Access. Eine ganz schön lange Zeit? – Ja, das stimmt.

Trotz ständiger Updates fallen gerade aktuelle Steam-Reviews oft negativ aus, da für viele zu spät der versprochenen Content geliefert wird. Unter anderem fehlen für die Vollversion hauptsächlich NPCs und Vehikel, gerade letzteres ist von einigen sehnlichst erwünscht.

Wann Project Zomboid final fertig wird weiß keiner so genau, weswegen vor allem Spieler gefragt sind, welche gerne an der Entwicklung teilhaben wollen. Wer ein fertiges Spiel besitzen möchte, der sollte entweder bis zum Release warten, oder sich nach einer Alternative umsehen. Nichtsdestotrotz muss man den The Indie Stone zugute halten, dass sie sehr transparent bei der Entwicklung sind. So besitzt der Shop-Eintrag auf Steam umfassende Informationen in der Beschreibung zum Early-Access-Programm, außerdem gibt es jeden Montag den Entwickler-Newsletter „Mondoid“.

Build, Craft and Fight

Project Zomboid arbeitet nach den klassischen Survival-Prinzipien. Im Fokus steht das Überleben gegen die Umgebung (Zombies sowie Bedürfnisse wie Hunger und Durst), sowie das Crafting, womit wir uns eigene Waffen und Möbelstücke basteln können. Dabei kommt es jedoch sehr stark auf die einzelnen Skills und Attribute unserer Charaktere an.

Bereits im Startscreen wählen wir entweder eine bereits skizzierte Spielfigur aus, wie etwa einen Polizei- oder Feuerwehrmann, oder stellen uns diesen einfach individuell selbst zusammen. Neben Vorteilen durch Attribute, wie „kann schneller lesen“ oder „benötigt weniger Schlaf“, müssen wir jedoch auch negative Attribute annehmen. So ist unser Charakter vielleicht ein wenig tollpatschig oder einfach nur feige. Perfekte Voraussetzungen für die Zombie-Apokalypse. Das System gefällt uns dennoch eigentlich sehr gut, Project Zomboid möchte das Setting möglichst realistisch herüberbringen und verzichtet damit auf die Möglichkeit einer unsterblichen, perfekten Spielfigur.

Im Spiel angekommen spawnen wir dann je nach Charakter zufällig an einem Ort der zuvor ausgewählten Welt. Ab hier können wir dann optional auch im Multiplayer mit Freunden zusammen spielen, was wie immer deutlich mehr Spaß macht. Ein wenig überfordert werden sich evtl. Anfänger fühlen, die Einstellungen für den Spielmodus gehen bis ins letzte Detail, am besten ist es sich hier auf die vorkonfigurierten Schwierigkeiten zu verlassen.

Erwähnenswert ist, dass man wie bei anderen Überlebensspielen wie DayZ sich auf der Map erst finden muss. Wem das aber überhaupt nicht passt, der kann sich als Admin des Multiplayers einfach zu anderen Spielern teleportieren oder diese zu sich holen. Hosten lässt sich ein Spiel sowohl von heimischen Computer, als auch von Servern dank Dedicated-Server-Dateien, so soll es sein.

Wie würdest DU in einer Zombie-Apokalyse überleben?

Man merkt spätestens hier welchen Spielertyp Project Zomboid anspricht – nämlich vor allem Enthusiasten des Settings und Hardcore-Spieler, die alles schon gesehen haben und / oder die Herausforderung suchen. Beim Gameplay ist das nicht anders.

Je nach Schwierigkeit finden wir entweder viel Loot oder nur sehr wenig, haben es leicht oder sehr schwer. Wichtig sind neben Nahrung vor allem Waffen und Werkzeuge zum Herstellen von Gegenständen.

Das Spiel widersetzt sich dabei aber häufig den bekannten „best practices“ im Umgang mit Zombies. So gilt häufig der Ratschlag „Wenn Du Zombies siehst, renn!“, in Project Zomboid hingegen verliert der, der rennt und es kommt vor allem auf leise Fortbewegung und gezieltes Ausschalten an. Gerade das kann für den ein oder anderen Zombiefan verwirrend sein. Daher lohnt es sich das Tutorial aufmerksam zu absolvieren. Um Loot zu bekommen, kämpfen und schleichen wir von Haus zu Haus und befreien unsere Nachbarn von unnötigem Ballast. Das ist aber nur eine Spielweise, wem das nicht zusagt, der kann sich auch einfach als Selbstversorger in einer kleinen Hütte verdingen. Dank Landwirtschaftsbüchern und Samen könnt ihr so versuchen den Zombies auf der Farm aus dem Weg zu gehen. Ihr seht, es gibt unzählige Spielweisen und genau das macht Project Zomboid aus.

Unser Vorabfazit (Build 37)

Project Zomboid möchte kein gewöhnliches Survival-Spiel sein, sondern legt vor allem Wert auf Realismus. Der Ich-Simulator zur Zombie-Apokalypse also. Dank Modding kann der Umfang des Spieles zwar sehr stark erweitert werden, dennoch muss man das suchen und sammeln der Ressourcen mögen.

Wer damit überhaupt nichts anfangen kann, wird sich ein wenig verloren und ziellos finden. Ebenso darf man kein Problem mit dem etwas hakligen Interface sowie der von manchen langsam bezeichneten Entwicklung haben.

Ansonsten bekommt man für 14€ dennoch ein sehr stabiles und umfangreiches Spiel, vor allem im Sale kann sich das Spiel lohnen. Der Eine wird evtl. nur ein paar Stunden damit Spaß haben, der Andere vielleicht über 1000 Stunden. Es gilt wie immer das Spiel auszuprobieren, was dank Demo im Steam-Store auch möglich ist.

Das Spiel ist für die Plattformen Windows, MacOS und Linux auf Steam und GOG erhältlich. Auch wenn Linux aus uns unbekannten Gründen nicht als Plattform auf Steam erwähnt wird, können wir dennoch bestätigen, dass das Spiel auch unter Linux sich von Steam herunterladen und spielen lässt.

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Neben Games4Linux mache ich gerne Videos auf YouTube und interessiere mich für verschiedene Themen rund um Server, Netzwerke und IT-Security.

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