Auf der diesjährigen QuakeCon gab es eine große Überraschung. Ein erster Gameplay-Trailer zu Prey von den Arkane Studios und Bethesda wurde gezeigt. Da das Spiel mit der Cryengine entwickelt wird, wäre eine Linux-Veröffentlichung denkbar…

Momentan findet die QuakeCon 2016 in Texas statt. Die Arkane Studios haben ihr neues Spiel Prey bereits auf der diesjährigen E3 angekündigt, jetzt gab es einen ersten Trailer mit Spielszenen zu sehen. Das Video zeigt die Raumstation Talos 1, welche optisch stark an Bioshock erinnert. Das Setting weißt aber durch die Umgebung in und um die Raumstation eher Parallelen zu Dead Space auf.

Erste Gegner sind auch zu sehen. Kleine, spinnenartige Wesen und große, mit Tentakeln ausgestattete Monster stellen sich dem Hauptakteur Morgan Yu in den Weg. Audioaufnahmen von diesem untermalen die Szenen und machen klar, dass auf der Raumstation eine große Bedrohung wartet, die diese unter keinen Umständen verlassen darf.

Cryengine = Linux?

Das Spiel wird von den Arkane Studios entwickelt, welche für Dishonored verantwortlich sind. Im Team befinden sich auch Leute, die zuvor schon an Half-Life 2 und System Shock gearbeitet haben. Das Spiel wird mit Hilfe der Cryengine von Crytek entwickelt, welche unter anderem auch für Spiele wie Everybody’s Gone to the Rapture von The Chinese Room oder Evolve von den Turtle Rock Studios genutzt wurde.

Da es die Cryengine ermöglicht, native Linux-Spiele zu entwickeln, wäre eine Veröffentlichung für SteamOS und Linux denkbar. Allerdings genießt Bethesda nicht gerade einen guten Ruf in Bezug auf Spiele für das freie Betriebssystem. Im Gegenteil: Nachdem Quake Live von einem browserbasierten Spiel in ein natives portiert wurde, fiel die Möglichkeit weg, es auf Linux zu spielen.

Eine Ankündigung für Linux gibt es nicht und wenn man sich die Vergangenheit betrachtet, ist diese momentan eher unwahrscheinlich. Bis jetzt ist aber noch nichts in Stein gemeißelt und vielleicht ändern die Verantwortlichen bei Bethesda nochmal ihre Meinung in Bezug auf Linux. Wir sind gespannt.

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Seit 2004 begeisterter Linux-Anhänger, spiele ich schon viel länger Videospiele. Angefangen hat alles mit einem Amiga 500 und einem Game Boy im Jahr 1990. Ich schlage mich momentan als ausgebildeter Mediengestalter durchs Leben, studiere nebenher Digitale Medien und interessiere mich sehr für IT-Sicherheit. Warum ich noch ein Windows auf meinem Rechner habe, ist mir mittlerweile schon entfallen, da ich es seit Monaten nicht mehr gestartet habe.

7 KOMMENTARE

  1. Drei Worte: Never gonna happen.

    Ich will nicht pessimistisch erscheinen, aber seit Bethesda … Rage, Wolfenstein: TNO/TOB, DooM. Alles Spiele, die mit einer id-Tech-Engine entwickelt wurden und OpenGL/Vulkan einsetzen. Keins davon werden wir nativ unter Linux sehen, letzteres läuft dank Denuvo (https://bugs.winehq.org/show_bug.cgi?id=40623) nicht mal mit Wine. Ich bezweifle, dass es bei Prey anders laufen wird 🙁

  2. Zugegeben, momentan sehe ich das nicht viel anders. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt. 😉
    Bis Bethesda Spiele für Linux in Erwägung zieht, muss es noch viel erfolgreicher als Spieleplattform werden. Die Chancen waren aber noch nie so groß. Das merkt man auch besonders an den kürzlichen Reaktionen von Microsoft und wie sie sich plötzlich wieder für den PC-Spielemarkt interessieren.
    Nur schade, dass die breite Masse die Vorteile von Open Source nicht wahr nehmen möchte, bzw. die Gefahren vom Gegenteil nicht sehen….

  3. Aye, das stimmt.

    Immerhin hat sich seit der Linux-Version von Steam viel getan und wir haben eine Masse anderer, interessanter Spiele für das System unserer Wahl 🙂

    Außerdem … wir bekommen ja 2017 ein anderes, interessantes Spiel mit einer Raumstation 😀

  4. Eben. Und momentan kann ich mich nicht beklagen. Selbst wenn die Situation so bleiben sollte, dürfte es in nächster Zeit keinen Spielemangel geben.
    Auf einen Großteil der AAA-Titel oder auf ordentlichen Support für diese verzichten zu müssen ist natürlich was anderes… 😉

  5. Doom 2016 mit seiner OpenGL/Vulkan Basis würde sogar problemlos unter Wine laufen, wenn Bethesda das über Denuvo nicht verhindern würde. Und so wie ich Bethesda kenne, bleibt dieser Kopierschutz bis zum jüngsten Tag erhalten. Auch wenn er irgendwann mal komplett wirkungslos sein sollte. Bethesda ist einfach in den 90ern stehen geblieben. Offene Systeme wie Linux sind „böse“. Daran wird sich erst etwas ändern, wenn die entsprechenden Leute in Rente gehen oder der laden von einem größeren Publisher übernommen wird. Ich hoffe, dass das bald der Fall ist.

    SEGA nutzt für Total War: Warhammer auch Denuvo, aber für Warhammer ist die Linux-Version bereits für diesen Herbst angekündigt. Dann fliegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Denuvo raus. So ist das System ja eigentlich auch gedacht. Es soll ja nur in den ersten Wochen schützen, wo die meisten Verkäufe stattfinden. Bei Bethesda habe ich da – wie gesagt – dennoch keinerlei Hoffnung. Die werden sich eher ganz aus dem PC-Markt zurückziehen. Die finden es sicherlich schon ätzend genug, dass sie überhaupt Kopien herausgeben müssen und sehen sich nach Konsolen-Cartridges zurück.

  6. Meine Rede. Siehe hierzu auch:
    https://games4linux.de/doom-gecrackt-wurde-der-kopierschutz-denuvo-geknackt/

    Es gibt aber immer noch keine Berichte, ob das das Problem mit Wine löst. Auch nicht in der App-DB von Wine.

    Kopierschutz hin oder her, es steckt sicherlich immer ein wenig Taktik dahinter, die Linux-Version eines Spiels (sollte es eine solche geben) hinauszuzögern, weil sich die meisten Entwickler zu wenig mit der Plattform auskennen. Daher gehen die Publisher auf Nummer sicher und bringen den Port erst heraus, wenn auch Kopierschutzmaßnahmen irrelevant werden.

    Daher sind es auch meist Indie-Spiele, die bereits am ersten Tag für Linux erscheinen. Dumm nur, dass bei verzögerten Releases auch die Statisitk leidet, da die meisten Linux-Nutzer fürs Spielen ein Windows irgendwo zur Verfügung haben. Und die wenigsten warten extra auf eine Veröffentlichung für Linux, zumal diese nie 100% sicher ist, sollte eine angekündigt sein. Außerdem kann man dann nicht mitreden, wird höchstwahrscheinlich gespoilert oder das Spiel ist einfach schon wieder uninteressant, wenn es dann mal erscheint.

    Hoffentlich ändert sich diese Situation bald. So ist es jedenfalls ein leichtes, zu behaupten, Linux-Ports zahlen sich nicht aus. Die Statistiken stimmen ja hinten und vorne nicht. Den Publishern ist das ziemlich egal, solange noch genug Geld fließt. Da ist Linux eher ein Klotz am Bein.

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