Dieser Frühling gehört uns Linux’er: Tomb Raider wird für unser Betriebssystem erscheinen! Tomb Raider ist ein Reboot der Spielserie und macht vieles anders.
Lara Croft ist 21-jährig jung, sexy und eine totale Heulsuse. Doch schnell mutiert die junge Frau zu einer hartgesottenen Killerin, die den Spaß archäologischer Rätsel im Spielverlauf neu entdecken muss.
Innerhalb der nächsten drei Monaten erscheint Tomb Raider für Linux. Wir schauen genauer hin: Das sind die wesentlichen Änderungen zu den früheren Action-Adventures.
Am Anfang waren die Tränen
Man mag es der noch jungen Lara Croft vergeben: Die angehende Archäologin heult im Neustart ihrer Spielserie nicht ganz zu unrecht oft vor sich hin. In Tomb Raider geschieht gleich zu Beginn ein tragisches Schiffsunglück und Lara als Überlebende wird zu allem Unrecht auf einer einsamen Insel gefangen genommen. Die Inselbewohner gehören einem bösen Kult an und möchten Eindringlinge am liebsten aufschlitzen. Unsere junge Lara kann sich unter körperlichen Schmerzen befreien und entkommt, jetzt ist sie auf sich alleine gestellt. Zu diesem Zeitpunkt ist Croft Junior noch «Jammer-Lara».
Mehr Action als früher
Bereits während der Flucht zeichnet sich der Fokus des Spiels ab: Viel Action mit starken Zwischensequenzen. Eben genau so, wie man es von einem AAA-Blockbuster erwartet. Liebhaber des ursprünglichen Tomb Raider mögen sich auf die Lippen beißen und sich fragen, ob das gut geht. Immerhin hat das erforschen von Höhlen und Gräbern plötzlich viel weniger Gewicht als noch in den alten Action-Adventures. Aber auch wenn Tomb Raider mehr Action als Adventure innehat, verlernt hat die angehende Archäologin ihren Job nicht. Viel mehr lernt sie gerade erst, wie man zu einer Archäologin wird. Zwischen der Action mit teils heftigen Explosionen finden sich geschickt eingefädelte Rätselpassagen. Dort erwarten Lara knackige Knobeleien in Form altbekannter Schalterrätsel, es gibt wieder bewegende Plattformen bestehend aus Mechanismen längst vergangener Zeiten und Sprungpassagen, die manchmal einem Zeitlimit unterliegen.
Um uns Spieler stets neu zu motivieren hat Tomb Raider zweierlei Levelsysteme: Einerseits können die Waffen aufgelevelt werden, anderseits kann Lara selbst neue Talente lernen. Das Upgraden ist sehr einfach gehalten: An jedem Lagerfeuer dürfen erhaltene Erfahrungspunkte in bessere Fähigkeiten investiert werden um beispielsweise mehr Gesundheit zu erhalten. Ihre Waffen kann die Überlebenskünstlerin dank gefundener Trümmerteile modifizieren und so den immer stärkeren Gegnern einheizen.
Harte Lara!
Ich konnte das Spiel schon damals auf Windows bereits einmal anspielen und hatte auch ein bisschen das innerliche Bauchgefühl, Lara wird fast ein bisschen zu schnell von der Gejagten zur Jägerin. In der ersten Spielstunde schluchzt sie noch vor sich hin, in der Übernächsten ruft sie den Kult-Anhängern Sätze aus dem Mundwerk eines Profi-Killers zu: «Ich erwische euch alle!», wäre da so ein Beispiel. Ja, die Umwandlung von Weichei-Lara zu Profikillerin-Lara wurde schon damals 2013 von den Fans und Fachzeitschriften kritisiert. Dabei wollten die Entwickler eigentlich nur verdeutlichen, dass auch eine Lara Croft zuerst einmal jung und verletzlich war.
Trotz Kritik darf dieses Actionspiel mit Adventure-Einlagen keinesfalls als schlecht bezeichnet werden! Die Kritik entstand unter anderem auch deshalb, weil man mit einem Reboot einer beliebten Spielserie nicht so recht umzugehen weiß. Ich finde die junge Lara Croft schafft das in Tomb Raider trotz allen Tränen sehr gut.
Top-Bewertungen
Die ganze Welt vergab Tomb Raider überdurchschnittlich gute Bewertungen. Gamestar vergab 85% Spielspass-Punkte, auf Metacritic liegt der Durchschnitt aller Fachzeitschriften bei hohen 86 Punkten und dessen User-Score bei sehr hohen 8.6/10 Points. Dieser User-Score entsteht ausschließlich von Gamern und sagt hier aus, die Masse an Spielern kann sich mit der neuen Lara identifizieren und mag sie auch in diesem Tomb Raider gerne.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass die hübsche Lara während dem Schluchtzen irgendwie sexy wirkt 🙂 .
Release im Frühling
Releasetermin für Tomb Raider unter Linux ist der Frühling 2016, es kann also im April, Mai oder Juni diesen Jahres erscheinen. Die gesamte Durchspielzeit dauert ungefähr 12 Stunden. Offiziell unterstützt wird Ubuntu und SteamOS. Unsere Linux-Version haben wir Feral Interactive zu verdanken, der Publisher hat schon andere AAA-Titel wie Alien: Isolation oder GRID Autosport für SteamOS bzw. Linux portiert.
Tomb Raider kostet nur noch 20 Euro, aufgrund des fortgeschrittenen Alters werden wir es also zum Budgetpreis erhalten. Mit etwas Glück wird der Preis in den ersten Verkaufstagen zusätzlich reduziert sein, so war das beim Release ähnlicher guter Linux-Portierungen während den ersten Verkaufstagen schon öfters gewesen.