Die vermutlich meist verkaufte Spielereihe der Welt ist ein Fußballmanager. Dieser ist eines der beliebtesten Spiele bei Steam und erscheint jedes Jahr am Verkaufstag neben Windows- und Mac auch für Linux.
Die Fußball-Management Spiele sind seltener geworden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nachdem 2013 EA-Sports den Bundesliga Manager aufgegeben hat, ist ein Vakuum auf den PCs vieler Fußballfreunde entstanden.
Fussball ohne Deutschland?
Was den wenigsten Spielern bekannt ist: Eine voll ausgestattete Fußball-Management Simulation feiert nahezu überall außerhalb des deutschsprachigen Raumes große Erfolge. Das Spiel ist ständig in den Top Ten der meistgespielten Spiele bei Steam. Die Rede ist vom britischen Football Manager von Sports Interactive, welcher am 04. November 2016 in seiner 2017er Version zum 13. Mal erscheint.
Seit Ende 2013 ist das Spiel zudem regelmäßig auf Steam zeitgleich für Linux erhältlich. Da die DFL die Exklusivrechte für Fußball-Management Spiele im deutschsprachigen Raum an EA Sports verkauft hat, darf der Football Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht vertrieben werden. Bei Steam ist das Spiel aus diesen Ländern heraus gar nicht erst sichtbar.
Erwirbt man aber einen Import-Steamkey, lässt sich dieser ohne Probleme legal hierzulande aktivieren und benutzen. Auch, dass Sports Interactive deshalb aufgehört hat eine deutsche Sprachversion auszuliefern, ist mit einer von deutschen Fans übersetzten Sprachdatei schon kurz nach Veröffentlichung einer neuen Jahresversion kein Problem mehr.
Trailer: Die Eigenschaften des Football Manager 2017.
So spielt sich der Football Manager
Der Football Manager, kurz «FM», ist eine Fußballmanagement- und Taktiksimulation. Der Spieler ist Manager nach englischem Vorbild. Er ist allein verantwortlich für die Zusammenstellung der Mannschaft, für Transfers, Verträge, Freundschaftsspiele, Training, Mannschaftsaufstellung, Taktik, Ein- und Auswechselungen im Spiel, Presse, etc. Er hat jedoch nichts mit Werbung, Stadionausbau und Ticketpreisen, oder diversen Budgets zu tun. Lästige, weniger wichtige Arbeiten kann der Manager auch an andere Personen im Club delegieren.
Die Präsentation des Spiels teilt sich naturgemäß in 2 verschiedene Teile auf.
Teil 1: Der Management-Part
Wer noch Anstoß oder den EA-Sports Bundesligamanager im Hinterkopf hat, der wird beim Anblick des Football Managers manchmal eher an eine Bürosoftware denken als an ein Spiel. Es gibt keine Verniedlichungen, kein Privatleben, keine eingebaute Musik und Humor findet höchstens auf inhaltlicher Ebene, und dadurch eher zufällig statt. Der Football Manager ist gemäß einer echten Simulation eher ernsthaft gehalten.
Der Vergleich mit Excel tut dem FM allerdings unrecht, denn das Management eines Clubs mit allen oben genannten Tätigkeiten ist eine komplexe Angelegenheit. Für diesen Zweck ist die Oberfläche absolut zweckmäßig und wird, wie der Rest des Spiels jedes Jahr weiterentwickelt. Trotzdem haben viele alte EA-Sports Manager oder Anstoss Fans damit am ehesten ihre Probleme.
Bestandteil der Management-Oberfläche sind auch alle sportlichen Belange wie das Training, Gespräche mit Spielern, sowie die Mannschaftstaktik und Aufstellung die der Manager vor dem Spiel festlegen muss. Hier stellt er neben der taktischen Grundausrichtung für jeden Spieler eine Rolle ein, die dieser im Spiel übernehmen soll.
Einige dieser Rollen sind zum Beispiel «Hängende Spitze», «Ball erobernder Mittelfeldspieler» oder «Mitspielender Torwart», und sie beschreiben jeweils ein bestimmtes Verhalten auf dem Platz. Jede Rolle kann noch individuell angepasst werden.
Damit lässt sich die Taktik sozusagen in Fußballsprache festlegen, und nicht nur über Schieberegler oder Knöpfe. Allerdings besitzt jeder Spieler eine eigene Persönlichkeit und eigene Vorlieben, welche sein tatsächliches Verhalten beeinflussen. Das Geschick des Trainers ist es, die richtigen Akteure auf die richtigen Positionen, in der richtigen Mischung aufzustellen, und das eigene System der Spielweise des Gegners anzupassen. Es ist also wie im richtigen Leben.
Teil 2: Das Live Spiel
Das Live Spiel ist definitiv der emotional mitreißende Bestandteil des Football Managers. Hier regiert die so genannte «Match Engine». In ihren Berechnungen trifft jeder Spieler ständig Entscheidungen über seine nächste Aktion. Je kreativer ein Spieler ist, desto mehr Optionen bieten sich ihm. Je intelligenter er ist, desto besser sind seine Entscheidungen. Und wenn der Fußballer unter Druck ruhig bleiben kann bleibt er selbst dann gut, wenn ihm der Gegner auf den Füßen steht oder in Form eines Torwarts auf ihn zugelaufen kommt.
Anschließend entscheidet sich anhand der technischen Fähigkeiten der beteiligten Spieler, wem welche Aktion glückt. So entstehen ständig neue Situationen die neue Entscheidungen erfordern. Der Trainer beeinflusst das Verhalten seiner Mannschaft durch die eingeübte Taktik, Änderungen derselben und durch Zwischenrufe während des Spieles.
Wie bei einem richtigen Fußballspiel werden keine künstlichen Spannungsmomente erzeugt, sondern entstehen im Spiel von selbst. Der Bildschirmtrainer hat die Wahl zwischen verschiedenen Darstellungsformen, Ansichten, Geschwindigkeiten, Ausschnittshäufigkeiten und -längen.
Ein komplett angezeigtes Spiel ohne Beschleunigung dauert etwa 60 Minuten. Der Trainer kann jederzeit die Taktik ändern, Zwischenrufe absetzen oder Spieler auswechseln. Die Änderungen wirken sich dann ab der nächsten Schiedsrichterentscheidung aus. Spielkommentare gibt es nur in schriftlicher Form am unteren Rand des Bildschirms und haben entgegen der Sprachkommentare des EA Managers tatsächlich fast immer mit dem soeben simulierten Spiel zu tun.
Die große Datenbank
Um die Fähigkeiten und Eigenarten von über 500’000 realen Spielern und Angestellten aus 137 Top Ligen in 51 Ländern der Welt authentisch zu simulieren, benötigt man eine Datenbank mit sehr guten und detaillierten Informationen. Dafür beschäftigt Sports Interactive nach eigenen Angaben über 1300 Scouts weltweit.
Deren Arbeit hat über die Jahre so weit geführt, dass einige Fußballclubs die FM Datenbank als Grundlage des Scoutings gegnerischer Mannschaften nutzen oder Sky Sports sie benutzt um Spielerprofile zu erarbeiten.
Zudem hat Sports Interactive im Letzten Jahr eine Zusammenarbeit mit Prozone verkündet, Anbieter einer professionell genutzten Scoutingdatenbank. Zweck ist, dass die Datenbanken beider beteiligten Firmen sich gegenseitig ergänzen.
Deutsche Eigenheiten
Die deutsche Nationalmannschaft ist aus den Eingangs erwähnten lizenzrechtlichen Gründen nicht mit Originalnamen im Spiel vertreten. Auch die Namen der deutschen Vereine sind gekürzt. Um dies zu ändern und auch um die deutsche Sprachübersetzung zu bekommen, empfiehlt es sich das Meistertrainerforum zu besuchen. Die Mitglieder des Forums bieten fehlende Originalnamen in Form von Patches an.
Deutschland, Österreich und Schweiz: Wo kaufen?
Tipps wo man den FM17 bestellen kann, gibt es zum Einen im Meistertrainerforum, zum Anderen auf fm.zweierkette.de.
Betreffs Beta-Version ist zu beachten, dass bei Vorbestellung des Football Managers ein 2 Wochen vor der Veröffentlichung des Spiels gültiger Beta Key mit ausgeliefert werden sollte. Allerdings halten sich nicht alle Händler an die Vorgabe von Sports Interactive. Daher sollte man bei der Bestellung besonders darauf achten, dass die Beta Teilnahme explizit genannt wird.