Seit dem 7. August ist der Rogue-like und Metroidvania inspirierte Action-Plattformer Dead Cells offiziell als Vollversion auf Steam verfügbar. Ob das Geschnetzel auch nach dem 100. Tod noch Spaß macht, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Rogue-like, das ist dieses Genre in welchem wir ganz nach «Und täglich grüßt das Murmeltier» unser Abenteuer immer und immer wieder erleben «dürfen». Im Spiele-Jargon spricht man hier von Perma-Death und prozedural generierten Level, sprich, wenn wir uns einen zu großen Patzer erlauben, müssen wir wieder von vorne anfangen. Damit das wiederholte Spielen der Areale nicht zu langweilig wird und wir den Weg schon auswendig können werden die Level dabei stets abgeändert. Es bleibt also durchgehend spannend.

Kopfloser Held

Im Spiel Dead Cells läuft das nicht anders ab. Wir starten als unscheinbarer grüner Glibber, welcher von einem Rohr aus der Decke fällt und sich auf eine am Boden herumliegende kopflose Leiche stürzt, die wir daraufhin steuern dürfen. Und dann geht das Geschnetzel eigentlich auch schon los.

Zuvor dürfen wir uns aus einem Vorraum noch eine sekundäre Waffe wie etwa einen Bogen oder ein Schild aussuchen. Abhängig von unser Wahl ändert sich dabei auch ein wenig unser Spielstil. Wer das Schild nimmt darf neben springen und rollen zum Ausweichen zusätzlich noch mit dem Schild parieren und blocken, wer den Bogen nimmt, darf dafür entfernte Gegner beschießen. Die Waffenwahl ist aber selbstverständlich nicht final, so treffen wir in den verschiedenen Level immer mal wieder auf neue Waffen, die bei Händler gekauft werden oder unterwegs gefunden werden können.

Neben einer Primär- und Sekundärwaffe haben wir außerdem Platz für zwei weitere Waffen. Die Waffenslots können wir mit Selbstschussanlage, Fallen und Granaten füllen. Gerade diese Waffen können sehr stark sein und sind dadurch sehr wichtig. So haben wir mehrere Bosse in manchen Durchgängen fast ausschließlich mit diesen Tools erledigt.

Der Weg ist das Ziel

Unser Ziel im Spiel ist es sich aus den riesigen, sich bei jedem Run veränderten, Schlossgelände erfolgreich zu entfernen. Jedoch können wir nicht einfach durch die Level hindurch spazieren. In jedem Abschnitt erwarten uns unterschiedliche Gegnertypen, manchmal auch Bosse, welche uns mit verschiedenen Angriffen konfrontieren. So gibt es etwa das grüne leuchtende Monster, das sich gerne wütend schlagend auf uns stürzt, den lilanen Explosionskugelschießer, den flinken Bogenschützen, den Schildträger und viele mehr.

Erleuchtet ein Kontrahent kurz rot, sehen wir, dass sein charakteristischen Angriff durchführt werden will. Wer jetzt also den Feind nicht schnell erledigt oder ausweicht, der wird getroffen und nimmt Schaden. Ein Treffer mal einstecken zu müssen ist kein größeres Problem, gerade bei größeren Gegnermassen sinkt unser Lebenbalken aber schnell und wir sollten gut aufpassen, denn Dead Cells verzeiht einem nicht viel. Gerade am Anfang können wir uns je Levelabschnitt nur 1x mit einem Heiltrank heilen. Wer also zu viel einsteckt, der darf wieder von vorne anfangen.

Loot und Verbesserungen

Die Widersacher lassen neben Gold, welches wir vor allem bei Händler oder als Wegzoll brauchen können, manchmal auch Zellen fallen. Dieser Rohstoff ist besonders wichtig, da wir uns damit auch permanente Upgrades wie beispielsweise zusätzliche Portionen des Heiltranks oder bessere Chancen für seltenen Loot am Ende eines Abschnittes bei den Händlern kaufen können. Wer jedoch meint, die permanenten Verbesserungen würden den weiteren Spielverlauf zum Kinderspiel machen, der irrt. Es bleibt fordernd und wer zu viel patzt, dem bringen Heiltrank und Co. auch nichts.

Nicht weniger wichtig im Spiel sind Schriftrollen, die uns bis zum Ableben unsere Attribute erhöhen. Je nach Wahl zwischen Brutalität, Taktik und Überleben erhöht sich neben der Anzahl der Gesundheitspunkten auch der Schaden der zum Attribut passenden Waffen, nehmen wir beispielsweise Brutalität machen Waffen mit rotem Rahmen mehr Schaden.

Wenig Story, dafür viel Gameplay

Wenn wir nicht gerade Gegner die Köpfe einschlagen, dann werden uns ab und zu kleine Storyschnippsel in Form von durchsuchbaren Mini-Arealen vor die Nase gesetzt, diese sind aber nicht weiter relevant. Wer eine toll inszenierte Geschichte zum Schlossausbruch sucht, der sucht vergeblich. Das Hauptaugenmerk liegt einfach beim flüssigen Erledigen der Kontrahenten. Und man muss zugeben, das kann Dead Cells verdammt gut. Selten fühlt sich ein Treffereinschlag unsererseits so unverdient an. Man hat einfach zu jeder Lage seine Spielfigur unter Kontrolle und merkt, wie man – vor allem anfangs – Run für Run ein wenig besser wird.

Und wieder auf Anfang…

Ich sage bewusst anfangs, da mit der Zeit die eigenen Leistung und damit auch der Fortschritt im Spiel leider ein wenig stagniert. Wo ich noch anfangs mich wie ein Schnitzel gefreut habe, endlich so weit gekommen zu sein, merke ich auch einige Stunden später, dass ich nicht mehr viel weiter gekommen bin. Hier greift uns für unsere Verhältnisse dann das Spiel ein wenig zu wenig unter die Hand, vor allem wenn die permanenten Upgrades nur teilweise helfen. Schön wäre es, wenn man zumindest einige Stages und Bosse nach dem 10. Durchgang optional überspringen könnte. Leider muss ich so auch die anfänglichen Abschnitte, die ich wirklich schon komplett gesehen habe, nochmal und nochmal spielen, um beispielsweise mich nochmal an einem bestimmten Boss wagen zu können. Das mindert einfach ein wenig den Spielspaß.

Für Langzeitspaß ist gesorgt

Unabhängig von den allgemeinen Problemen mit Rogue-like-Titeln und deren Flaute muss man aber Dead Cells zugutehalten, dass stets versucht wird, dem Spieler den Weg durch die Level schmackhaft zu machen. So gibt es häufig nicht nur einen Weg bzw. einen Ausgang durch das Areal oder kleinere Nebenaufträge. Das lockert ein wenig auf, wenn wir denselben Abschnitt schon wieder durchqueren müssen.

Im späteren Verlauf bekommen wir außerdem noch Zugriff zu den Daily Challenges. Wer sich gerne mit Freunden oder Fremden messen will, der kann hier um die beste Zeit und Punktezahl ein vorgegebenes Areal abgrasen. Außerdem besitzt Dead Cells Mod-Support, wer weiß, vielleicht kann man also langfristig auf den eigenen Maps grinden.

Ebenfalls soll es laut Entwickler mit der Vollversion v1.0 noch nicht zu Ende sein. Bald soll ein kostenloser DLC folgen, der viele Neuerungen mit sich bringen soll – es bleibt also spannend.

Unser Fazit

Dead Cells ist ein spaßiger Action-Plattformer, der gerne in die Schiene Rogue-like und Souls-like eingeordnet werden darf. Das Gameplay spielt sich knackig und flüssig und es macht Spaß sich durch die verschiedenen Areale zu schnetzeln. Wie immer bei Rogue-like sollte man ein wenig Frusttoleranz mitbringen, vor allem wenn anfängliche Gebiete wieder und wieder besucht werden müssen. Nach ca. 8 Stunden haben wir die anfänglichen Level bereits gut durchsucht, dennoch gibt es noch einige Türen und Wege die uns noch versperrt sind. Wir haben also noch genug zu tun…

Disclaimer: Das Spiel Dead Cells wurde uns freundlicherweise kostenlos von Evolve PR zur Verfügung gestellt.

Dead Cells ist seit dem 7. August als Vollversion für PC (Windows, Mac und Linux), sowie den Konsolen PS4, Xbox One und Nintendo Switch erhältlich. PC-Spieler können Dead Cells auf Steam und DRM-frei auf GOG für 24,99€ erwerben.

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