Im letzten Podcast hat Marc erwähnt, sein Counterstrike: Global Offensive läuft auf seinem Linux «nicht so richtig». Ich war abgelenkt und bin darauf nicht eingegangen, obwohl ich einen Teil der Lösung kenne. Ich spiele CS:GO seit vielen Monaten unter Linux und komme auch in den Competitive Matches gut zurecht. Bis auf die Kantenglättung (mehr dazu weiter unten) habe ich nicht das Gefühl, benachteiligt zu sein oder gar aus technischen Gründen schlechter zu treffen.

Versuchen wir also nachträglich zusammen zu fassen, was unter Linux eingestellt werden muss für ein flüssiges CS:GO Zockvergnügen.

Seichtes stottern? Multicore Rendering!

Multicore Rendering klingt eigentlich ganz schön, also mehrere Rechenkerne benutzen um das Spiel zu rendern. In CS:GO unter Linux treibt leider ein Bug sein Unwesen, wodurch ein schwaches Stottern bei aktiviertem Multicore Rendering auftreten kann. Mein CS:GO ist davon betroffen. Details findest du im offenen Bugreport seit 2014. Wir empfehlen diese Einstellung in der derzeitigen CS:GO Version auf Linux zu deaktivieren.

Ruckeln, obwohl genug FPS? Multicore Rendering Deaktivieren. Übrigens: Profis würden alles auf LOW setzten, damit sie ungestört besser die Gegner erkennen.
Ruckeln, obwohl genug FPS? Multicore Rendering deaktivieren. Übrigens: Profis würden alles auf LOW setzten, damit sie weniger von der Grafik abgelenkt werden.

Dadurch werden die Bilder pro Sekunde weniger. Verständlich, weil CS:GO somit nur noch auf einem Rechenkern berechnet wird. Insofern dieser eine Kern genügend Power hat bleibt die Framerate deutlich über 60 FPS. Auf meiner Hardware (GTX 770, i5-3570K) fallen die FPS zwar von 150 auf 80-100, aber das sehr merkwürdige schwache Ruckeln ist verschwunden.

Dieses Stottern nimmt mit der Anzahl Spieler zu, die auf dem Bildschirm zeitgleich dargestellt werden. Falls du von diesem Ruckeln betroffen sein solltest merkst du es am ehesten im Casual Modus, dort sind 16 anstatt zehn Spieler (Competitive) gleichzeitig online.

«Wait for Vertical Sync» ist böse

Auch der Vertical Sync, also das Warten auf den Sync zum Bildschirm, sollte deaktiviert werden. Wird es aktiviert fällt die Framerate sowieso auf 60 Frames weil die meisten Bildschirme nur 60 Herz darstellen können. In CS:GO unter Linux ist diese Option zusätzlich als gefährlich einzustufen, denn das Spiel kann dadurch schwammig und «verlangsamt» dargestellt werden.

Auch hier, ich habe keine Ahnung wieso das Ausmass dieser Option so krass negativ ist. Deaktiviert diese Option einfach, nicht zuletzt weil wir alle mehr als 60 Frames haben wollen. Mit Vertical Sync werden die Bilder pro Sekunde begrenzt.

Intro-Video deaktivieren

Bist du auch genervt vom Intro-Video beim Spielstart? Hierbei hilft die Option -novid in die Startparameter zu packen. Auch wird übrigens den Windows-Usern ein -nojoy und +cl_forcepreload 1 empfohlen. Es kann nicht schaden die Optionen auch unter Linux zu setzen.

-novid hilft, das auf Dauer nervige Intro Video zu verbannen :-)
-novid hilft, das auf Dauer nervige Intro Video zu verbannen 🙂

Ersteres deaktiviert die Joystick Einstellungen um keine Eingabekonflikte zu riskieren. Letzteres soll die Map schon beim Starten einer Spielrunde vorladen, womit im Spielverlauf kein Nachladen notwendig wird. Das soll mögliches Ruckeln oder Framerate Drops verhindern.

Kantenglättung?

Ein letzter, ungeklärter Punkt ist die Kantenglättung. Diese kann ich in CS:GO aktivieren wie ich lustig bin, die Kanten werden nicht geglättet. Weil die aktivierte Anti-Aliasing Option Ingame keine Wirkung gezeigt hatte, versuchte ich es außerhalb des Spiels über das nvidia-settings Panel. Leider hat auch das nicht funktioniert, alle Kanten werden partout nicht geglättet. An diesem Punkt fühlt man sich etwas benachteiligt im Hinblick auf die Windows-Version.

Wer hat es jemals hinbekommen, in CS:GO Linux die Kanten zu glätten? Lass es uns wissen. Toll wäre wenn die eigene Grafikkarte und der verwendete Treibers gleich mit erwähnt wird. Ich kann für diesen Artikel hier nur für NVidia sprechen. Wie eingangs erwähnt besitze ich eine GTX 770 und verwende (noch) den Treiber 352.79.

5.1 Sound-Bug Linux: Behoben.

Es gab letztes Jahr über einen längeren Zeitraum einen Sound-Bug. Nach wenigen Spielrunden friert der Sound in einer Endlosschleife ein was zu ganz hässlichen Sound Verstümmelungen führte. Umgehungslösung: Die Soundausgabe kurzzeitig auf 2.0 und dann wieder zurück auf 5.1 umstellen.

Valve Mitarbeiter davidw hat sich damals jede Woche ein bisschen Zeit genommen, den Bug zu verfolgen. Mit den letzten Updates ist diese Fehler endlich dauerhaft behoben worden.

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Elysium spielt seit 2012 unter Linux, aktuell mit Linux Mint 18. Beruflich bin ich im Bereich Middleware auf Linux-Server unterwegs. Für diverse Adobe Applikationen bleibt mein Dualboot Linux/Windows bestehen. Und in seltenen Fällen für DirectX only Games..

7 KOMMENTARE

  1. „schwaches Stottern“ bei multicore? sobald ich multicore aktiviere, geht das spiel auf ca 5fps runter und es hilft nur noch ein neustart des spiels, bis ich nach 2-3min wieder auf 5fps umherruckle. hat dann ein bisschen gedauert bis ich den übeltäter multicore rendering gefunden hatte.

  2. Also bei mir macht es absolut keinen Unterschied ob Multicore aktiviert ist oder nicht… Läuft immer ziemlich flüssig. (CPU: AMD FX6100, GPU: GTX960)

  3. Uebrigens treffen diese Probleme nicht nur auf Linux zu. VSync (egal ob double oder tripple buffer) ist bei dem Spiel auch unter Windows unglaublich eklig. Und die Multicore-Option macht auch Probleme.

    Ich hoffe ja noch auf einen Vulkan Patch, nicht nur fuer DOTA sondern auch CS:GO…

  4. Antialiasing:
    -NVIDIA GTX 950M
    Ich habe die Bibliotheken libgcc_s, libstdc++, libxcb.so aus der steam directory gelöscht, libtxc-dxtn installiert und die Einstellungen über NVIDIA Kontrolcenter gemacht.
    Bibliotheken finden und löschen mit:
    find ~/.steam/ \( -name „libgcc_s.so*“ -o -name „libstdc++.so*“ -o -name „libxcb.so*“ \) -print -delete

    hoffe das hilft 🙂

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