Ballistic Overkill war lange in der Entwicklung, umso größer die Frage, ob sich das Spiel in der aktuellen Version lohnt. Wir haben es einige Stunden für euch getestet und können euch versichern: Es macht verdammt viel Spaß!
Bei Ballistic Overkill handelt es sich um einen schnellen Shooter von Aquiris, einem brasilianischen Game Studio aus Porto Alegre. Das Spiel hat bereits einige Jahre auf dem Buckel, so war es erstmals 2015 auf Steam verfügbar. Seither hat sich das Spiel immer weiter entwickelt, bis es am 28. März 2017 das Early-Access-Programm verlassen hat und als Vollversion erschienen ist.
Schnelle Action für Zwischendurch
Anders als bei traditionellen Shootern wie der Counter-Strike- oder der Call of Duty-Serie gibt es in Ballistic Overkill 7 unterschiedliche Klassen, welche sich komplett unterschiedlich spielen. Neben den Klassikern, wie etwa dem Scharfschützen, gibt es außerdem den Shadow, eine Klasse, die vor allem auf Schnelligkeit setzt. Wer mit dem Shadow Erfolg haben möchte, muss ständig in Bewegung bleiben, da die Klasse keine besonders starke Panzerung besitzt. Im Gegensatz dazu steht der Tank, eine Klasse die sich aufgrund der guten Rüstung ein wenig schwer fällig steuern lässt, dadurch aber in der richtigen Situation unaufhaltsam sein kann. Allgemein passt die Auswahl der Charaktere sehr gut zusammen, wodurch es auch keine zu starke Klasse gibt. Jede Klasse besitzt eigene Stärken und Schwächen, und kann man mit Jeder im richtigen Moment erfolgreich sein. Dies dürfte Aquiris guter Arbeit beim Balancing zu verdanken sein, womit sich auch die lange Entwicklungszeit auszahlt. Trotz langsamerer Klassen spielt sich Ballistic Overkill dennoch deutlich schneller als die Konkurrenz, was es perfekt für eine kurze Runde zwischendurch macht.
Mit 80 Waffen um die Welt
Haben wir uns dann für eine der Klassen entschieden, kann es auch schon losgehen. Im Interface des Spieles können wir im Server-Browser einem Spiel beitreten oder sogar selbst ein Match erstellen. Eine Einzelspieler-Kampagne besitzt Ballistic Overkill übrigens nicht, es kann also nur Online mit anderen Spielern gespielt werden. Dank Dedicated Server Support kann auch auf dem eigenen Linuxserver gehostet werden. Die benötigten Files kann man bequem über die SteamCMD herunterladen, sollte hierfür ein komplettes Tutorial erwünscht sein, sagt uns Bescheid 😉
Zum Spielen stehen aktuell 10 Karten im Zukunftsszenario zu Verfügung, auf welchen wir uns mit 80 verschiedenen Waffen gegenseitig die Köpfe einschlagen bzw. einschießen können. Mal befinden wir uns in einem Bürokomplex, einer anderes Mal bei einem Abstellplatz für Container. Neben bekannten Spielmodi wie etwa Team-Deathmatch oder Free-for-All gibt es außerdem noch Capture Point und King of the Hill. Capture Point spielt sich wie Eroberung in anderen Spielen, sprich wir müssen Bereiche einnehmen und halten. Die Variation King of the Hill schreibt auch vor einen Bereich zu erobern, jedoch gibt es auf der gesamten Karte nur einen Bereich statt mehrerer. Die Spielmodi spielen sich meist ziemlich gut, zumal an den jeweiligen Spawns sichere Bereiche verfügbar sind um Spawntrapping (= das Warten auf die Gegner an deren Spawns) zu verhindern, was meist auch gut funktioniert. Nur der Modus Free-for-All sollte auf kleineren Maps vermieden werden, dies liegt aber dann vor allem in der Hand der Serverhoster, wenn diese 16 Spieler auf einer zu kleinen Karte erlauben.
Augenweide Interface
Durch Eliminierungen von Gegner oder der Hilfe dabei bekommen wir für die jeweilige Klasse Erfahrungspunkte, die dann in das Level der Klasse gesteckt werden. Je nach Level schalten wir so unterschiedliche Waffen und Fähigkeiten frei, welche unseren Charakter verbessern. Zusätzlich werden nach Zufallsprinzip Kisten an Spieler ausgeschüttet, die Waffentarnungen enthalten, ähnlich wie bei Counter-Strike: Global Offensive. Optional können auch Charaktertarnungen für echtes Geld erworben werden, Vorteile im Spiel bringen diese jedoch nicht, wodurch diese rein kosmetischen Zwecken dienen. Kisten öffnen oder die Waffen einer Klasse ändern können wir im Interface des Spieles. Das Interface möchte ich hier extra hervorheben, da ich schon lange kein so schönes GUI mehr gesehen habe. Durch das Clean-Design wirkt alles sehr modern und aufgeräumt, so macht es einfach Spaß das Spiel zu starten. Vor allem wenn wir durch unsere Spielerstatistiken begrüßt werden, welche wir natürlich verbessern wollen.
Ruckelfrei auch auf älterer Hardware
Bevor wir zum Fazit kommen lasst uns noch kurz einen Blick auf die Technik und damit die Performance des Spieles werfen. Ballistic Overkill war als ein ressourcenschonendes Spiel angekündigt, welches vor allem auch auf älterer Hardware oder Intel-HD-Grafikkarten funktionieren sollte. Wie sieht die Realität aus? – Wir hatten beim Spielen auf einem Laptop mit einer Nvidia GTX 970M keine Performance Probleme und konnten problemlos auf maximalen Einstellungen in 1920×1080 mit über 120 FPS spielen. Kleinere Probleme ergaben sich nur beim Nutzen des Steam-Overlays z.B. beim Screenshot erstellen. Das Spiel hing sich daraufhin manchmal auf und wir mussten das Spiel neu starten. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass wir für den Test keine offiziell unterstütze Linux-Distribution nutzten, wodurch Ubuntu-Spieler womöglich diese Probleme gar nicht haben.
Fazit
Aquiris hat bei Ballistic Overkill sehr gute Arbeit geleistet und einen sehr hochwertigen Shooter geliefert, der vor allem eins macht: Spaß. Dank dem optionalen Bezahlmodell durch den Kauf von Kisten oder Spielerskins ist außerdem die Weiterentwicklung gesichert, was uns in der Zukunft noch einige Karten, Waffen und evtl. sogar neue Klassen bescheren sollte. Ich kann Ballistic Overkill wirklich jedem Shooter-Fan ans Herz legen und frage nur noch noch eins: „Wann sehen wir uns Ingame?“
Ballistic Overkill ist auf Steam für günstige 12€ erhältlich. Gespielt werden kann plattformübergreifend auf Windows, MacOS und Linux.
Auf meiner alten HD7970 läuft’s auch rund 😀 Allerdings hab ich’s zuletzt gezockt, als es noch in EA war.
Sollte noch mindestens genauso gut laufen 😉
Die Devs wollen evtl. sogar noch Vulkan-Support einbauen, sofern das keine Probleme macht.
Vulkan? Yay! Ich wäre gespannt, wie sich RADV schlägt 🙂