AMD hat eine ganz neue Treiber-Generation unter dem Label OMEGA für Linux wie auch Windows und Mac veröffentlicht. Wer jetzt ein Déjà-vu erlebt dem sei gesagt, der jetzige Omega Treiber von AMD hat eigentlich nichts mit dem vor 10 Jahren veröffentlichten Community-Treiber „Omega“ zu tun. Trotzdem ist die Namensgebung bestimmt kein Zufall.

Mehr Leistung, weniger Bugs, neue Funktionen

Laut AMDs Angaben wurde über Monate hinweg an der Generalüberholung Generation Omega gearbeitet. Nebst einem Leistungszuwachs von bis zu 19 Prozent für Radeon-Grafikkarten wurde viel Wert wurde auf die Fehlerbehebung der über Jahre vorhandenen Bugs gelegt.

Aus Sicht von AMD ist das neue Downsampling ein Meilenstein in der Treiber Entwicklung. Dahinter verbirgt sich eine ähnliche Technik wie Nvidia mit „Dynamic Super Resolution“ ab GTX 900 eingeführt hatte. Aktiviert man die Option Virtual Super Resolution (VSR), können höhere Auflösungen dargestellt werden als der Monitor tatsächlich unterstützt.

Dabei rendert die Grafikkarte zuerst in die zu hohe Auflösung im Hintergrund, um das Bild für die Bildschirmausgabe gleich wieder auf die native Auflösung herunter zu rechnen. Das braucht eine Menge Power, hat aber den Vorteil dass die Kanten effektiv geglättet werden können auch wenn das Spiel dies nicht unterstützt. Als Nebeneffekt erscheint das neue Bild mehr aus der Distanz, was ein Vorteil- wie auch Nachteil je nach Spiele Genre sein kann.

AMD_Driver_OMEGA_Generation_VSR_Feature
VSR Beispiel: So wird der Sichtbereich bei Civilization Beyond Earth mit 4K-Downsampling vergrössert.

OpenCL 2.0 wird seit OMEGA nun auf 64-Bit Systemen bei allen Radeon-R-Grafikkarten unterstützt. Im Kern verbesserter Code beim sogn. Frame-Pacing soll in diversen Spielen die Mikroruckler vermeiden, welche bei der Nutzung von 2 GPUs zeitgleich entstehen können. Erwähnen tut AMD hier Batman Arkham Origins, Tomb Raider, Watch Dogs oder Far Cry 3. Zudem werden mit dem Omega Treiber auch 5K Auflösungen bei neueren Radeon Grafikkarten jetzt unterstützt.

AMD versucht NVIDIA aufzuholen

Da AMD nach eigenen Angaben über acht Monate an diesem neuen Treiber als Unterboden für kommende Releases gearbeitet hat, ist stark davon auszugehen, dass der Quellcode durchwegs verbessert wurde. Insider wie Valve’s Entwickler Rich Geldreich bezeichneten den alten AMD-Treiber für OpenGL/Linux als „inkonsistent und total verbuggt“ und meinte sogar, selbst AMD-Entwickler hätten den Überblick über ihren eigenen Treibercode verloren. Dass jetzt ein aufgefrischter Treiber mit einem aufwändigen Marketing veröffentlicht wird, scheint die früheren Probleme zu untermauern aber auch zu lösen.

Uns Linux-Gamer sollte es positiv stimmen, denn mit OMEGA dürfte auch auf SteamOS die Grafikleistung besser und stabiler sein.

Linux Installation mit Standard Binary oder Ubuntu *.deb Package

AMD bietet auf der eigenen Webseite den Omega Treiber für Linux in zwei Varianten an. Nebst einem üblichen Binary für alle Linux-Versionen lässt sich auch ein *.deb Paket für Ubuntu ab Version 14.04 LTS finden. Wie gut und erfolgreich die Installation dieses *.deb Paket funktioniert, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Im Zweifelsfall sollte das generelle Linux Binary installiert werden, eine Übersicht aller Treiber finden sich auf der rechten Seite unter http://support.amd.com/en-us/download

Laut Release Notes wurde der Treiber von AMD getestet auf

  • SLES 11 SP3 & SLES 12
  • Red Hat 6.4
  • OpenSuse 13.1
  • Ubuntu 14.10

Hier widerspricht sich AMD selbst, denn auf der Download-Seite ist von Ubuntu 14.04 LTS die Rede. Sicher aber ist die Voraussetzung zu einem Kernel 2.6 bis 3.17, einem X.Org Server 7.4+ und glibc 2.2 oder 2.3.

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Elysium spielt seit 2012 unter Linux, aktuell mit Linux Mint 18. Beruflich bin ich im Bereich Middleware auf Linux-Server unterwegs. Für diverse Adobe Applikationen bleibt mein Dualboot Linux/Windows bestehen. Und in seltenen Fällen für DirectX only Games..

2 KOMMENTARE

  1. „Hier widerspricht sich AMD selbst, denn auf der Download-Seite ist von Ubuntu 14.04 LTS die Rede.“

    Die .deb = für 14.04 LTS
    Die .run = für 14.10 und co.

    MfG

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